Das ENSO-Phänomen

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Kleines Lexikon der Fernerkundung

Geostationäre Satelliten

Satelliten, die immer am selben Punkt über der Erdoberfläche liegen. Die Physik lässt dies mit geringem energetischem Aufwand nur am Äquator zu. Solche Satelliten haben die gleiche Winkelgeschwindigkkeit um die Erdachse wie die Erde. Damit ist ihre Flughöhe gegeben - Zentrifugalkraft (abhängig von der Drehgeschwindigkeit) und die Erdanziehung (abhängig vom Gewicht) müssen sich gegenseitig aufheben - und beträgt z.B. für den METEOSAT-10 ca. 35.800 km. Das System der Wettersatelliten ist so aufgebaut, dass um den Äquator jeder Punkt von mindestens einem Satelliten gesehen werden kann. Deshalb sind immer mindestens 5 geostationäre Wettersatelliten im Einsatz:

Geostationäre Wettersatelliten
Satellit Träger Gebiet Position
METEOSAT Europa Afrika, Ostatlantik, Naher Osten, Europa 0° Ost/West
GOES Ost/8 USA Westatlantik, Nord- und Südamerika 75° West
GOES WEST/10 USA Ostpazifik, westliches Nordamerika 112,5 West
GMS Japan Westpazifik, Ostasien, Australien 140° Ost
INSAT Indien Indischer Ozean, Asien, Ostafrika, Arabische Halbinsel 74° Ost

Die geostationären Satelliten messen normalerweise in drei Kanälen:

Der grosse Vorteil der geostationären Satelliten ist die hohe zeitliche Auflösung: Jede halbe Stunde wird ein neues Bild geliefert. Damit lassen sich Filmsequenzen erstellen und so die Wetterentwicklung verfolgen. Es ist auch möglich, aus der Bewegung der Wolken von einem Bild zum nächsten das Windfeld zu errechnen. Solche Daten werden zusammen mit den Temperaturdaten in die Wettermodelle gegeben. Nachteilig ist, dass der Satellit von seiner Position über dem Äquator nur sehr flach auf die Regionen in Polnähe sieht und daher die räumliche Auflösung für diese Gebiete sehr schlecht ist.

Wettersatelliten-System

System der Wettersatelliten im Rahmen des Globalen Systems zur
Wetter- und Umweltbeobachtung (GOS)

Geostationäre Satelliten befinden sich in einer Höhe von 35.780 km über dem Äquator und "stehen" die ganze Zeit über der gleichen Stelle der Erdoberfläche. Meteosat, der von europäischen Ländern betriebene geostationäre Satellit, ist über dem Äquator auf dem Meridian von Greenwich positioniert und deckt Afrika, Europa, den Nahen Osten, einen Großteil des Atlantiks und den westlichen Indischen Ozean ab. Der aktuelle Satellit heißt MSG und liefert alle 15 Minuten Bilder. Es ist möglich, Bilder mit einer ähnlichen Auflösung zu empfangen, wie sie normalerweise von den viel niedrigeren polumlaufenden Satelliten zur Verfügung steht, obwohl ein sehr leistungsfähiger Computer benötigt wird, um die Daten für viel mehr als ein relativ kleines Gebiet zu verarbeiten.

Quelle: MetLink

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