LIDAR
Engl. Akronym für Light Detection and Ranging; oft etwas ungenau als "Laser-Radar" bezeichnet. Klasse aktiver Sensoren, die das von einem Laser emittierte und zurückgestreute Licht zur Bestimmung von Wolkenobergrenzen, Aerosolen und in besonderen Fällen auch von Spurengasen nutzen. Lange Zeit wurden LIDAR-Sensoren wegen sehr hoher technischer Schwierigkeiten bei der Raumflugtauglichkeit von Lasern vorwiegend als boden- oder flugzeuggestützte Sensoren eingesetzt.
Aber seit einiger Zeit finden Lidar-Instrumente zunehmend Anwendung in der satellitengestützten Erdbeobachtung. So befinden sich seit wenigen Jahren satellitengestützte Lidarinstrumente zur Bestimmung von Polareis- und Aerosol-Höhenprofilen in der Erdumlaufbahn (ICESAT-2, CALIPSO).
Der ESA-Lidarsatellit AEOLUS hat zwischen den Jahren 2018 und 2023 hochgenaue Horizontalwindprofile in der unteren Erdatmosphäre gemessen. Dabei wurde der so genannte Dopplereffekt genutzt. Durch die vom Wind verursachte Bewegung der Luft wird die Wellenlänge des gestreuten Laserlichtes verschoben. Diese Verschiebung wird gemessen und daraus die Windgeschwindigkeit berechnet.
Derzeit befindet sich der deutsch-französische Kleinsatellit MERLIN (Methane Remote Sensing LIDAR Mission) in der Bauphase. MERLIN ist eine Klimamission zur Beobachtung des Treibhausgases Methan in der Erdatmosphäre. Mit einem LIDAR-Instrument soll MERLIN aus einer Höhe von rund 500 Kilometern das Treibhausgas in der Erdatmosphäre aufspüren und überwachen.