Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Atacama

Wüstenregion an der Westküste Südamerikas entlang der nordchilenischen und südperuanischen Küste. Die Abgrenzung ist nicht einheitlich. Manche Wissenschaftler beschränken die Atacama auf chilenisches Staatsgebiet und sehen in der Peruanischen Küstenwüste eine eigenständige Wüste. Anderen Geographen gilt die Peruanische Küstenwüste als Teil der Atacama, weil die klimatischen Verhältnisse ähnlich sind. Nach ihrer Ansicht, beginnt die Atacama in der weitesten Auslegung des Begriffs in Nordperu und zieht sich über 25 Breitengrade oder 3.700 km hinweg nach Süden.

Der World Wide Fund for Nature definiert die Atacama Desert Ökoregion als N-S-Streifen, der etwas südlich der peruanisch-chilenischen Grenze bis zu ca. 30° s. Br. reicht. Die National Geographic Society rechnet den südlichen Küstenstreifen Perus dazu und bezieht auch die Wüsten südlich der Ica-Region in Peru mit ein.

Beschränkt man den Begriff auf den Norden Chiles besitzt die Atacama eine Fläche von etwa 363.000 km². Die ständige Temperaturinversion, die durch den kühlen, nach Norden fließenden Humboldtstrom und die starke pazifische Antizyklone verursacht wird, trägt zur extremen Trockenheit der Wüste bei. Die trockenste Region der Atacama-Wüste liegt zwischen zwei Gebirgsketten, den Anden und der chilenischen Küstengebirgskette, die hoch genug sind, um die Advektion von Feuchtigkeit aus dem Pazifik oder dem Atlantik zu verhindern, wodurch ein beidseitiger Regenschatteneffekt entsteht.

So ist sie ist eines der trockensten Gebiete der Erde. Im Westen wird sie durch Berge der Küstenkordilleren entlang der pazifischen Küste begrenzt, im Osten von einer Gebirgskette der Anden. Durch die hohe Lage (etwa 800 bis 1.000 m) ist es in der Atacama relativ kühl, die Temperatur liegt bei durchschnittlich 18,3 °C. Die Vegetation ist äußerst spärlich.

Nebelwasser ist eine alternative, reichlich vorhandene und derzeit wenig genutzte Süßwasserressource in der küstennahen Atacamawüste (~20°S). Hier treffen die Stratocumulus-Wolken auf die Küstenkordillere und erzeugen hochdynamischen, advektiven Meeresnebel, der ein wesentliches Merkmal des lokalen Klimas ist und Wasser für eine extrem trockene Umgebung liefert.

Die Nähe der Atacama-Wüste zu den Hauptwirkungszonen der "El Niño-Southern Oscillation" (ENSO) und der Pazifischen Dekaden-Oszillation (PDO) legen den starken Einfluss dieser großskaligen Klimamoden auf den Wassereintrag in diese Region nahe. Die negative Phase (La Niña) begünstigt feuchtere Sommer und trockenere Winter, während die positive Phase (El Niño) zu trockeneren Sommern und feuchteren Wintern führt. 

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