Das ENSO-Phänomen

 » ENSO-Lexikon » C » Cyanobakterien

ENSO-Lexikon

Cyanobakterien

Morphologisch heterogene Gruppe der phototrophen Bakterien, die früher aufgrund morphologischer und physiologischer Merkmale den Algen zugeordnet wurden. Molekularbiologische Untersuchungen ergaben jedoch eine eindeutige Zuordnung zu den Bakterien. Von anderen phototrophen Bakterien unterscheiden sie sich dadurch, dass sie oxygene Phototrophe sind, d.h. dass bei der Photosynthese Sauerstoff freigesetzt wird. Etwa 2000 Arten von Cyanobakterien sind benannt, die in fünf bis sieben Ordnungen eingeteilt werden.

Einige Cyanobakterien enthalten neben anderen Photosynthese-Farbstoffen blaues Phycocyanin, ihre Farbe ist deshalb blaugrün. Darum wurden sie „Blaualgen“ genannt und diese Bezeichnung wurde für alle Cyanobakterien verwendet – auch für diejenigen, die kein Phycocyanin enthalten und nicht blaugrün gefärbt sind. Cyanobakterien besitzen im Gegensatz zu Algen keinen echten Zellkern und sind somit als Prokaryoten nicht mit den als „Algen“ bezeichneten eukaryotischen Lebewesen verwandt.

Cyanobakterien besiedeln vermutlich seit mehr als 3,5 Mrd. Jahren (Archaikum) die Erde und zählen damit zu den ältesten Lebensformen überhaupt. Es ist wahrscheinlich, dass Vorläufer der heutigen Cyanobakterien die ersten Sauerstoff erzeugenden phototrophen Organismen auf der Erde waren und für die Umwandlung der ursprünglich sauerstofflosen (anoxischen) in eine sauerstoffhaltige (oxische) Erdatmosphäre verantwortlich sind. Das heißt, sie nutzten das Sonnenlicht zur Photosynthese und setzten als Abfallprodukt Sauerstoff (O2) frei.

Lebensraum der Cyanobakterien sind überwiegend das Süßwasser und feuchter Boden, aber auch Meereswasser, Baumrinde und Gesteinsoberflächen. Durch Massenentwicklung in Gewässern kommt es zur Wasserblüte. Auch in Wüsten kommen Cyanobakterien vor; dort bilden sie Krusten auf der Oberfläche, die jedoch nur in der feuchten Jahreszeit wachsen.

Pfeil nach linksCumulonimbusStichwortlisteIndexDeckschichtPfeil nach rechts