Das ENSO-Phänomen

 » ENSO-Lexikon » K » Küste

ENSO-Lexikon

Küste

Dreidimensionaler Grenzstreifen zwischen den sich wechselseitig beeinflussenden Ökosysteme von Land und Meer. In einem horizontalen (bei hohem Tidenhub bis gegen 50 km) und einem vertikalen (bei hohem Tidenhub und extremer Brandung über 40 m) Bereich kommt es zum Zusammenwirken der Eigenschaften und Formungskräfte der Lithosphäre (Gesteinstyp, Gesteinsresistenz, Lagerungsverhältnisse, terrestrische Verwitterungs- und Formungsvorgänge), der Atmosphäre (Wind, Niederschläge, Temperaturen, Verdunstung), der Hydrosphäre (Wellen, Strömungen, Gezeiten etc.) und der Biosphäre (abtragende und aufbauende pflanzliche und tierische Organismen). Dabei werden neue Küstenformen geschaffen. Die aktuelle Küste wird meerwärts begrenzt durch das erste Auftreten von Brandung (Seegang) mit entprechender Sedimentbewegung und Formungskraft, und landwärts durch das Ende des Einflussbereiches des Meerwassers durch Spritzer, Spray oder extreme Sturmfluten auf Verwitterung, Bodenbildung und Vegetation.

Der gemeinhin als Küstenlinie bezeichnete Ufersaum bestimmt sich durch die Linie des mittleren Wasserstands. Bei Gezeitenküsten ist dies die Linie des mittleren Tidehochwassers. Über die Zeit gesehen, ist die Küste einem ständigen Wandel unterlegen. Die räumliche Lage wird von vielfältigen Faktoren beeinflusst. Hierzu zählen u. a. Veränderungen des Meeresspiegels, geänderte Strömungsverhältnisse, Änderungen der Salinität. Jede Änderung kann dabei natürlich bedingt sein, aber auch durch die räumliche Inanspruchnahme des Küstenraums durch den Menschen bewirkt werden.

Pfeil nach linksKorrelationStichwortlisteIndexKüsten-El NiñoPfeil nach rechts