Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Klimaarchiv

Bezeichnung für natürliche oder anthropogene (menschliche) Objekte, die Informationen über frühere Klimaverhältnisse speichern.
Man unterteilt Klimaarchive

Für die Analyse verschieden langer und unterschiedlich weit zurückreichender Klimaschwankungen ist man auf grundverschiedene Informationen über die Fakten von Klimaänderungen und über die möglichen Einflussfaktoren angewiesen, die in der Natur in verschiedenen Systemen verfügbar sind. Beispielsweise ist das Ziel von Eiszeitforschung und quartärer Paläoklimatologie die Rekonstruktion des Klima- und Landschaftswandels im Quartär. Dazu stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung:

Die meisten natürlichen Klimaarchive (z. B. Baumringe, Bohrkerne von marinen, terrestrischen und glaziären Ablagerungen) zeichnen nur indirekt die gewünschten Klimainformationen auf. Statistische Methoden werden angewandt, um von den archivierten Charakteristika, die als Proxydaten bezeichnet werden, auf Temperaturen, Niederschläge, Winde, Strahlung etc. zu schließen.

Die Qualität der Proxydaten hängt von der Konstanz des aufzeichnenden Prozesses ab. Einerseits können nicht klimatisch bedingte Habitatveränderungen vermeintliche Klimaänderungen vortäuschen oder solche maskieren, andererseits können sich Organismen an langsam verändernde Umweltbedingungen anpassen.

Besonders wichtig für Klima- und Umweltrekonstruktionen ist die Vernetzung der natürlichen Klimaarchive. Dabei versuchen die Klimaforscher der unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen, ein kohärentes, möglichst zeitlich hoch aufgelöstes Bild der Klima-/Umweltgeschichte zu erstellen. (Heine 2019)

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