Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Senke

Ein natürliches Reservoir, das eine Substanz wie etwa Kohlendioxid in großen Mengen aufnimmt. Als Kohlenstoffsenken bezeichnet man zum Beispiel Wälder, den tiefen Ozean oder auch Korallen, bei denen das Kohlendioxid im Kalk gebunden ist.

Im Zusammenhang mit dem Emissionsanstieg aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe ist die Frage nach der Menge an Kohlenstoff, die durch die Ozeane aufgenommen werden kann, von großer Bedeutung. Da das Meerwasser in der Lage ist, im Verhältnis 50 mal mehr Kohlenstoff zu speichern als die Atmosphäre, spricht man von einer Kohlenstoffsenke. Der Grund liegt in der guten Löslichkeit von Kohlendioxid (CO2 ) in Wasser. CO2 findet sich gelöst im Wasser in 3 Formen, die untereinander im reaktionschemischen Gleichgewicht stehen: gelöstes CO2 (< 1%), Carbonat CO32- (8%) und Hydrogencarbonat HCO3- (91%).

CO2 + H2O ⇔ H2CO3
H2CO3 + OH- ⇔ H2O + HCO3-
HCO3- + OH- ⇔ H2O +CO32-

Die Aufnahmekapazität des Meerwassers für Kohlendioxid nimmt jedoch mit der Erhöhung der atmosphärischenCO2-Konzentration ab. Mit der Zunahme an gelöstem CO2 in den oberen Ozeanschichten als Folge des Austausches mit der Luft bildet sich vermehrt Hydrogencarbonat unter Verbrauch von Carbonat. Mit der sinkenden Carbonatkonzentration steht weniger CO32- zur Reaktion mit gelöstem CO2 zur Verfügung. Daraus resultiert letztendlich eine verminderte Aufnahmefähigkeit des Ozeans für das aus Verbrennungsprozessen zusätzlich freigesetzte Kohlendioxid. Die wichtigsten Faktoren, die die CO2- Aufnahme regulieren, sind die Temperatur, die Wasserzirkulation und die biologische Produktion. Je kälter die Wasseroberfläche ist, desto mehr Kohlendioxid kann in Lösung gehen, wogegen eine Erwärmung zur CO2-Abgabe führt.

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