Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Hovmöller-Diagramm

Das Hovmöller-Diagramm ist eine in der Meteorologie verbreitete Darstellung von Daten. Im Hovmöller-Diagramm wird typischerweise entlang der einen Achse eine räumliche Dimension, auf der anderen die Zeit aufgetragen. Die räumliche Komponente kann beispielsweise die geographische Breite, die geographische Länge, aber für ein Vertikalprofil auch die Höhe sein. Ein dritter Messwert (wie Temperatur, Druck) oder ein Kennwert kann dann farblich kodiert werden. Es finden sich unter der Bezeichnung auch Diagramme, in denen solche letztere Größen entlang der Achse aufgetragen sind, wenn sie einer räumlichen Dimension korrelieren (wie Luftdruck ↔ Höhe).
Die Darstellung geht auf Ernest Aabo Hovmøller (1912–2008) zurück, einen dänischen Meteorologen, der diese Form 1949 präsentierte.
Das Diagramm eignet sich besonders, um dynamische Vorgänge in der Synopse, der Klimatologie oder der Atmosphärenphysik und Ozeanographie zu visualisieren, etwa Ausbreitungen und Wellenphänomene, oder die Perioden der makroskaligen Mechanismen des Klimasystems Meer und Atmosphäre.

Hovmöller-Diagramm der zonalen Winde im äquatorialen Pazifik auf 925 hPa-Niveau

Hovmöller-Diagramm der zonalen Winde im äquatorialen Pazifik auf 925 hPa-Niveau

Dieses Hovmöller-Diagramm (Länge x Zeit) zeigt die Anomalien der monatlichen Durchschnittswerte für die zonalen Winde im 925 hPa-Niveau. Dargestellt ist das äquatorial-pazifische Gebiet zwischen 5° S und 5° N im Jahr 2016. Derartige Analysen können benutzt werden, um Änderungen der Passatwinde aufzuspüren, die im Zusammenhang mit der Entwicklung von ENSO-Verhältnissen stehen. Auch können mit ihrer Hilfe Westwindausbrüche über dem tropischen Pazifik identifiziert werden, die zu Veränderungen der Meerestemperaturen beitragen können, und die El Niño-Bedingungen auslösen oder verstärken können.

Anomale Westwinde (positive Werte) sind in Gelb- und Rottönen widergegeben: Anomalen Ostwinden (negative Werte) sind Blauwerte zugewiesen. Schwache Anomalien (Werte um Null) sind in Beige dargestellt.

Die Basisperiode zur Berechnung der Anomalien reicht von 1981-2010. Die geographische Länge der Darstellung reicht von 120° O bis 80° W.

Die Anomalien geben gut die Entwicklung des Anfang 2016 noch bestehenden starken El Niño (rot) über dessen Ende im Mai (beige) bis zur schwachen La Niña im Herbst 2016 (blau) wider.

Legende:

Legende zu Hovmöller-Diagramm der zonalen Winde im äquatorialen Pazifik auf 925 hPa-Niveau

Quelle: IRI

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