Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

tropischer Wirbelsturm

60-500 km im Durchmesser große Wirbelstürme mit Orkanstärke (üblicherweise 120-130 km/h, häufig > 200 km/h), die über tropischen, mindestens 27 °C warmen Meeren polwärts  von 4° N bzw. S entstehen. Tropische Wirbelstürme entstehen nur dort, wo die Reibung und damit das Einströmen der bodennahen Luft in das Gebiet tiefen Drucks gering ist. Erst dadurch kann sich ein starker Luftdruckunterschied aufbauen. Ihre Energie beziehen die tropischen Wirbelstürme aus dem Wärmespeicher Ozean: latente Wärme wird bei der Verdunstung aufgenommen, beim Aufstieg kühlt die Luft ab, bei der folgenden Kondensation wird fühlbare Wärme an die Atmosphäre abgegeben und verstärkt die Konvektion noch weiter. Die mächtigen, spiralförmigen Wolkenkomplexe sind sichtbarer Beleg für diese Prozesse. Im Zentrum der Wirbel befindet sich eine 15 - 30 km breite Zone mit nur schwachem Wind und klarem Himmel, das Auge des Orkans. Alle absoluten Extrema von Windstärke, Luftdruck und Niederschlagsintensität für Stundenintervalle sind im Zusammenhang mit tropischen Zyklonen aufgezeichnet worden.
Die tropischen Wirbelstürme werden im karibischen Raum als Hurrikane, im Bereich Chinas und Japans als Taifune, im Golf von Bengalen als Bengalen-Zyklone, im südlichen indischen Ozean als Mauritius-Orkan und an den australischen Küsten als Willy-Willy bezeichnet.

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