Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Nordäquatorialstrom

Warme Meeresströmung im Pazifik und im Atlantik, bedingt auch im Indischen Ozean. Im Pazifik entsteht der Nordäquatorialstrom aus der Ablenkung des Kalifornienstroms und fließt zwischen 10° und 20° nördlicher Breite in westliche Richtung, bis er vor der Ostküste der Philippinen in nördliche Richtung abgelenkt wird (Kuroshio-Strom).

Im Atlantik entsteht der Nordäquatorialstrom aus dem Kanarenstrom, fließt dann zwischen 10° und 30° nördlicher Breite in nordwestliche Richtung und ist einer der Quellströme des Golfstroms.

Der Nordäquatorialstrom ist der südliche Abschnitt des jeweiligen subtropischen Strömungskreises (Nordpazifikwirbel, North Pacific Gyre; Nordatlantikwirbel, North Atlantic Gyre). Trotz seines Namens ist der Nordäquatorialstrom nicht mit dem Äquator verbunden. In beiden Ozeanen ist er von der äquatorialen Zirkulation durch der äquatorialen Gegenstrom (auch „nordäquatorialer Gegenstrom“) getrennt, welcher ostwärts fließt. Die westwärtige Oberflächenströmung am Äquator in beiden Ozeanen gehört zum Südäquatorialstrom.

Im Indischen Ozean ist die Strömungsrichtung des Nordäquatorialstroms abhängig von der Jahreszeit. In den Wintermonaten während des Nordostmonsuns ist er eine schwache Meeresströmung in westliche Richtung entlang des Äquators. In den Sommermonaten während des Südwestmonsuns hingegen bildet sich der starke Somalistrom aus, der zunächst in nordöstliche Richtung entlang der afrikanischen Küste und dann östlich als Monsunstrom an Indien vorbeifließt.

Wie der Südäquatorialstrom ist der Nordäquatorialstrom relativ flach, weniger als 200 m tief, seine Geschwindigkeit ist mit unter 20 cm/s gering.

Siehe Karte bei Meeresströmungen oder oben bei Nordäquatorialer Gegenstrom

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