Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Äquatorialer Gegenstrom

Ostwärts gerichteter, schmaler und träge fließender Ast der subtropisch-tropischen Strömungskreise, in dem Teile der westwärts transportierten Wassermassen des Nord- und des Südäquatorialstromes mit einer Oberflächengeschwindigkeit von 50 cm/s retourniert werden. Diese windgetriebene ca. 10 - 15 m tiefe Strömung tritt im Atlantik, Indik und Pazifik auf. Wegen seiner Lage bei 3 - 10° N im Falle des Pazifiks und des Atlantiks wird er auch häufig als Nordäquatorialer Gegenstrom (engl. North Equatorial Countercurrent) bezeichnet. Die Strömung befindet sich im Bereich eines Bandes mit schwachen Winden, dem Kalmengürtel (engl. doldrums) wo sich Nordost- und Südostpassat in der innertropischen Konvergenzzone treffen.

Im Indik kann der äquatoriale Gegenstrom monsunbedingt auch zeitweise auf die Südhalbkugel überwechseln.

Der Nordäquatoriale Gegenstrom im Pazifik ist die wichtigste ostwärtige Strömung, die über 20 Sv aus dem westpazifischen Warmwasserkörper (West Pacific warm pool) in den kühleren Ostpazifik transportiert. Die Strömung nimmt nach Osten zu ab bis auf 12 Sv. Im Westpazifik liegt der Gegenstrom bei 5° N, im Zentralpazifik bei 7° N. Die nordseitige Grenze des pazifischen Gegenstroms ergibt durch die benachbarte westwärtige Strömung des Nordäquatorialstroms. Die Südgrenze ist schwerer zu bestimmen.
Der Nordäquatoriale Gegenstrom im Pazifik ist bekannt dafür, dass er während El Niño-Ereignissen stärker als üblich ausgeprägt ist.

Siehe auch Meereströmungen

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